Link-Service 7: Sweet and tender hooligan.

Unsere prophetische Hochachtung gilt Hakan Yakin, Schweizer Nationalstürmer, der unter anderem auch beim VfB Stuttgart tätig war. Nach dem gelöffelten Pirlo-Elfmeter bei der Europameisterschaft schreib er in einem Schweizer Blog folgenden Absatz.

"Ich bin allerdings sicher, dass dieser Elfmeter von Pirlo vor allem auch ein Ärgernis für viele Trainer ist. Es ist zu befürchten, dass Pirlo jetzt viele Nachahmer findet. Jeder möchte ihn kopieren und so cool und ausgebufft sein wie der italienische Superstar. Dass das ganz schön in die Hosen gehen kann, musste der FCZürich in der vergangenen Saison erfahren. Sein Spielmacher Xavier Margairaz versuchte es a là Pirlo. Doch Sions Keeper Vanins blieb stehen und schnappte den schwach und mitten aufs Tor geschossenen Elfmeter ohne Probleme. Im Nachhinein war es leider der Anfang vom Ende für Urs Fischer als FCZ-Trainer. Für die Züricher, die als Vizemeister in die Saison gestartet waren, ging es nach dem ersten Saisonspiel im Wallis nämlich nur noch bergab und Fischer musste gehen. Ich persönlich würde auch als 87-facher Nationalspieler nie einen solchen riskanten Elfmeter schiessen. Bei einem Fehlschuss müsste die ganze Mannschaft die Konsequenzen tragen und darunter leiden."

Soweit Hakan Yakin im Juni. Schneller als er vielleicht dachte, hat es nun einen Verein erwischt. Udinese Calcio verlor das Elfmeterschiessen in der Championsleague-Quali, weil Maicosuel den Pirlo probierte. Championsleague oder nicht - das kostet mal richtig. 11Freunde haben sich diesem Fall dankenswerterweise angenommen. Hier gibt's die verschossendsten Panenka-Elfmeter zu sehen - und auch einen Lagebericht aus Udine.

Aus der Schweiz erreicht uns das Torwarttor des Jahres. Da wird sogar Prophet Roleder staunen.

Natürlich sind auch die Nachbarn aus Österreich wieder einen Klick wert. Diesmal lohnt es sich aus meiner Sicht besonders. Schließlich ist dort die Vienna mein Verein. Mit einem Trainer, wie es keinen zweiten gibt. Kauzig Hilfsausdruck. Die Rede ist von Alfred Tatar. Der famose Blog "Knapp daneben" hat Leben und Wirken von Tatar kurz und würzig zusammengefasst. "

Er träumt davon, noch einmal 18 zu sein und sich selber als Trainer zu haben, weil dieser Trainer dann wüsste, “wie er mich führen muss.” Er sagt über seine Karriere als Spieler: “Ich war zwar deppert in der Birne, aber kicken habe ich können.” Er hat während seiner Profikarriere Biologie studiert, “ungefähr 25, 26 Semester”, und ging als Trainer an Demonstrationen. Er hat sich als Spieler die Fingernägel schwarz lackiert und wünschte, vom Trainer “Bob Dylan” gerufen zu werden. Auf das Vertragsangebot eines Vereinspräsidenten reagierte er mit einem Münzenwurf, “Zahl ist ja, Kopf ist nein”, und den Fussball sieht er “auch als Hure, die sich am Markt anpreisen muss.” Soweit der Eintrag von "Knapp daneben."

Tatar revolutioniert im Moment den Fußball - in der zweiten österreichen Liga! Hier seine spektakulär trockene Anti-These zu Barcelona.

Dazu passt folgende aktuelle Großflächenwerbung aus Innsbruck, welches uns Prophetin Nina Graß dankenswerterweise zur Verfügung stellte.

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Und jetzt die Lautsprecher bitte auf Volle Pulle. Das genialische "Sweet and Tender Hooligan" von The Smiths ist wieder aktuell. In Marseille prominent aufgetaucht. Wie das kam? Nun, der englische Profi Joey Barton ist nach Marseille gewechselt. Barton flog schon mehrmals vom Platz, aus der Mannschaft und aus seinen Teams. Seine Aussetzer sind berüchtigt. Zuletzt gaben ihm die Queens Park Rangers eine Chance zur Rehabilitation. Im letzten Spiel der Saison gegen Manchester City hat er sie eindrucksvollvergeigt. Nach seinem Wechsel zu Marseille begrüßten ihn nun die dortigen Ultras absolut formvollendet.

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In Schweden haben Fangruppen eine neue Form der Choreografie entwickelt. So machen auch 0:9 Niederlagen Spass.

Brutale Szenen sind auch im polnischen Fußball an der Tagesordnung. Hier ein besonders schockierender Platzsturm von unerbittlicher Härte.

Ein kurzer Link aus der Bundesliga. Der Mainzer Torhüter Wetklo konnte nach dem Spiel gegen Fürth keinen Humor vertragen.

Und zum Schluss noch etwas für all diejenigen, die etwas Zeit mitbringen. Ein halbstündiger Bericht über die Fans des Argentinischen Teams von Quilmes. Die halbe Stunde lohnt sich wirklich.