Der Erste Prophet 13/14: Matthias Wimpff.

Es ist nicht leichter geworden, würdige Siegerehrungen vorzunehmen. Im Maracana und in Berlin hat die deutsche Nationalmannschaft eine Marke gesetzt. Darum habe ich mir zur Siegerehrung von Matthias Wimpff noch diesenLinkangeschaut. Dann stellte ich mir vor, wie die würdige Siegerehrung unseres Ersten Propheten ausfallen müsste. Die folgenden Zeilen entspringen allein meiner Fantasie.

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Auf diesem Bild erkennt man Matthias Wimpff auf den letzten Stufen, er empfängt die Ovationen der anderen Propheten, die das Ehrenspalier für ihn bliden.Tom Bartels kommentiert: "Matthias Wimpff hat noch die Kraft für die 48 Stufen hoch zum Pokal. Matthias Wimpff wartet auf den Propheten-Pokal, Umarmung mit der Kanzlerin. Shakehands mit dem Bundespräsidenten. Der große Michel Plantini. Wolfgang Niersbach. Gilma Rousseff. (Blatter wurde zurecht ignoriert) Ein Freudentag für den deutschen Fußball. Für Deutschland. Und wissen Sie, was gleich passiert? Matthias Wimpff, er hat sich diese Szene hunderte Male angeschaut, als Lothar Matthäus den Pokal bekommen hat - hat er selbst gesagt - und gleich steht er da, in der Realität, nicht im Traum, mit dem Propheten-Pokal. Die Kanzlerin und der erste Prophet, man kennt sich, man schätzt sich. Und warum soll Mattias Wimpff jetzt aufhören? Warum? Vielleicht ist er noch gar nicht auf dem Höhepunkt! Er kann noch Europameister werden, oder seinen Titel verteidigen. Gleich ist es soweit. Wir warten noch auf den Ersten Propheten und den Pokal..."

Als der Pokal übergeben wird, schwiegt Bartels minutenlang. Gut so.

Dann setzt Bartels wieder an: "Und fassen kann es so richtig noch keiner. Auf geht’s runter auf die Runde zu den Fans. Es gab schwierige Zeiten für die Mannschaft, für den Ersten Propheten, es gab Spieltage, da ist er nicht in den Top-Platzierungen gewesen. Da kamen Zweifel auf. Aber es gab auch Momente, in denen man erahnen könnte, was kommt.Und vielleicht ist er noch nicht auf dem Höhepunkt. Er kann noch Europameister werden und vielleicht kann er sogar seinen Titel verteidigen. Aber das ist Zukunftsmusik, freuen wir uns über jetzt und heute, denn dieser Moment wird in seiner Art einmalig bleiben. Sie wußten ja genau, so viele Chancen kriegen wir nicht mehr. Das ist der Prophet, der Deutschland stolz macht, der sich heute vor allem für die gute phrophetische Ader belohnt hat. Franz Beckenbauer würde bewusst nicht sagen: der Prophet ist auf Jahre hinaus unschlagbar."

Jetzt ist aber gut. Beim Gedanken an den unsäglichen Größenwahn des Beckenbauers schrecke ich hoch aus meiner Fantasie. Deutschland wird immer schlagbar bleiben, und auch für den Ersten Propheten Matthias Wimpff geht die nächste Saison wieder bei Null los. Wie er die neue Spielzeit sieht, dazu habe ich Matthias Wimpff kürzlich befragt, als wir uns zu einem würdigen Lunch trafen.

PdL: Matthias Wimpff, Herzlichen Glückwunsch im Namen aller Mitspieler! Alle Propheten aus dem Hause Academy waren in dieser Saison sehr stark, Sie waren der Beste!
Wimpff: Nun, ich habe Karin Noll (in der letzten Saison Ehren-Prophetin) schon zuvor geraten, sie möge sich beim Fußball-Sachverstand auf mich verlassen. Aber Spaß beiseite, tatsächlich haben sich alle unsere Mitarbeiter sensationell geschlagen. Nicht nur alle unter den ersten 30, wie in leiser Untertreibung zu lesen war, tatsächlich sind alle unter den ersten 20 eingekommen.
PdL: Wie viele sind tatsächlich zu Ihnen gekommen, um um prophetischen Rat zu fragen?
Wimpff: Natürlich niemand.
PdL: Gibt es ein Erfolgsrezept?
Wimpff: Natürlich habe ich mir genau überlegt, was ich tippen soll, aber am Ende hat doch der Bauch entschieden. Und außgerechnet beim VfB Stuttgart lag ich am weitesten daneben.
PdL: Was war für Sie bemerkenswert an dieser Saison?
Wimpff: Natürlich die Leistung des VfB. Wenn man in diesem Zusammenhang überhaupt von Leistung sprechen kann. Im Grunde kann ich es immer noch nicht fassen. Ein Verein in einer solch starken Region. Mit vielen potenten Sponsoren vor der Haustüre. Da kann es nicht sein, dass wir eine Saison leiden und gegen den Abstieg spielen. Da sind auch die Tore in den letzten zehn Minuten keine Ausrede. Eigentlich müßten wir ganz woanders stehen, zumindest was das Potenzial betrifft.
PdL: Wie geht es weiter in Stuttgart?
Wimpff: Wir Schwaben wissen doch ganz genau, wie man das macht. Wie kehrt man eine Treppe?
PdL: Äh?
Wimpff: Eine Treppe kehrt man von oben nach unten. Klare Botschaft: Da muss was passieren. Vom leitenden Personal höre ich nur heiße Luft. Da muss einer den Besen in die Hand nehmen.
PdL: Herr Wimpff, sie gehen immer wieder auch mit ihren Kunden aus ganz Deutschland ins Stadion. Ein schwerer Stand für Sie?
Wimpff: Nicht unbedingt. Die Spiele waren größtenteils spannend, da kann man nichts sagen. Es war ja auch immer bis zum Schluß offen, ob noch ein Tor fallen würde - und meistens hat's dann im VfB-Kasten noch eingeschlagen. Das hat meine Gäste mehr gefreut als mich selbst. Aber langweilig war's wirlich keinem. Zu keiner Sekunde.