Die prophetischen Sieger des Jahres

Habe die Ehre: Die prophetischen Sieger der Saison 15/16. Im Herbst durfte ich die Pokale an unsere Propheten-Besten überreichen.
Jahresrückblicke allenthalben - und weit und breit kein Fußballspiel, das uns von der rituellen Rückblickerei abhält. Die Propheten der Liga nutzen die Chance, unsere verdienten Propheten-Besten aus der letzten Saison noch einmal gebührend hoch leben zu lassen.
Ehrenprophet der Saison 15/16: Benedikt Botasow
Einige unter uns halten den Titel des Ehrenpropheten für reine Glückssache. Kurz sei’s nochmal erklärt: Ehrenprophet wird derjenige unserer erlesenen Gemeinschaft, der die meisten absolut richtigen Platzierungen vorausgesagt hatte. Hier zählt also nur die Null-Abweichung. Bester in dieser Wertung war eigentlich unser Propheten-Bester der Saison 15/16 Martin Krieg. Doch Ämter- und Pokalhäufung ist nicht die Sache der Propheten. Ehre genug, wer die Gesamtwertung gewinnt. Darum geht der Pokal des Ehren-Propheten an den Nächstplatzierten der Volltreffer-Liste: an Benedikt Botasow.
Zufall? Gewiss nicht. Benedikt Botasow hat es schon längst verdient auf unserer Plattform besonders gewürdigt zu werden. Seinen fußballerischen Sachverstand hat er keineswegs vor dem TV-Gerät erschlichen. Tatsächlich ist Botasow ein begnadeter Straßenfußballer. Die Namen der Vereine, für die er auflief, haben in seiner Region einen guten Namen: FC Queidersbach, TuS Hohenecken, SV Bann - um nur einige zu nennen. Zugegeben: Die Vereine sind nicht allen Experten geläufig. Trotzdem sind sie ballesterisch absolut qualitätsverdächtig. Schließlich liegen sie nur wenig Kilometer von Kaiserslautern entfernt. Jetzt ist nicht jeder Kicker, der in der Nähe eines klassischen Fußballstandorts aufgewachsen ist, automatisch ein guter Spieler. Doch bei Propheten Botasow war es es mehr als nur ein Omen. Tatsächlich wäre er vor einigen Jahren fast zum 1.FC Kaiserslautern gewechselt. Dass daraus nichts wurde, lag zum einen daran, dass er im Freundschaftsspiel gegen den großen FCK leider anderweitig beschäftigt war. Hätte er nur gespielt, dem FCK hätte in gewiß vom Fleck weg verpflichtet. Der andere Grund war die schlimme Verletzung, die ihn bald danach ereilte. Sie erstickte die große Karriere, bevor sie richtig begann.
Trotzdem resultiert aus dieser Zeit die absolute Alleinstellung, die Benedikt Botasow heute unter den Propheten inne hat. Tatsächlich ist er wohl der einzige Prophet mit einem amtlichen Profil auf transfermarkt.de. Doch fußballerischen Sachverstand, das kann man sich auf transfermarkt.de natürlich nicht erwerben. Das geht nur bei den Propheten der Liga. Darum, lieber Benedikt, freuen wir uns, dass wir Dich in unsere Mitte wissen. Zur Feier des Tages bitte stell Dir vor, die versammelte Prophetengemeinschaft steht auf dem Queidersbacher Sportplatz Spalier. Durch blecherne Lautsprecher ertönt die Championsleague-Hymne, In der Mitte des Spielfelds steht eine Konfettispritzmaschine. Dort stehe ich mit meinen Kollegen Bernhard und Jo. Unter dem tosenden Applaus der mehr als einhundert anwesenden Propheten verleihen wir Dir den Championsleague-Pokal. Die Küsschen der Queidersbacher Dorfschönheiten fliegen dir zu. Ausnahmslos.
In Tat und Wahrheit nahm Benedikt Botasow den Pokal in der Stuttgarter Szenekneipe Fischlabor entgegen. Die Dorfschönheiten waren verhindert.
Vize-Prophet der Saison 15/16: Jan Zablonier
Man muss an dieser Stelle nicht erwähnen, dass es sich bei unserem Schweizer Propheten Jan Zablonier um einen der großen Promis in unserer erlesenen Gemeinschaft handelt. Das liegt weniger an Humor und Inspiration, die er unter anderem für das Schweizer Fußballmagazin ZWÖLF an den Start bringt, aber auch für den FC Winterthur, für viele kulturelle Initiativen der Stadt und für manch andere Auftraggeber, die über guten Geschmack verfügen. Wer ein Kunstwerk mit dem Pseudonym JANZ entdeckt: Prophet Zablonier steckt dahinter. Propheten-Promi ist der Kurator des legendären Salon Erika, weil wir fast wöchentlich in unseren prophetischen Spieltagshymnen von ihm lesen.
Prophet Zablonier darf als Promi unserer Gemeinschaft gelten, weil er seit Jahr und Tag Stammgast in den oberen Regionen unserer Bundesliga-Tabelle ist. In so fern müssen wir nicht lange überlegen, ob sein Titel verdient ist oder nicht. In der letzten Saison lag er einige Tage vor Schluss noch klar auf Titelkurs, erst der letzte Spieltag kostete ihn den Gesamtsieg. Und in diesem Jahr? Schon wieder. Zablonier ist aktuell auf Platz 5 unserer Bundesligaliste - und man muss langsam überlegen, ob irgendwo in seiner Fußball-Galerie Salon Erika eine kleine Glaskugel steht, die auf die Bundesliga justiert ist.
Dass Prophet Zablonier einen prophetischen Pokal gewann, hat mich zugegebenermaßen besonders gefreut. Damit hatte ich einen formidablen Anlass meinen zweiten Lieblingsclub, den FC Winterthur bei einem Heimspiel zu besuchen. Man darf an dieser Stelle, dassder FC Winti in dieser Saison nicht unbedingt überzeugt. Anläßlich der Siegerehrung in der Bierkurve konnten wir uns allerdings nicht beschweren. An einem wundervollen Herbstabend war die Winti-Szene vollständig auf der Schützenwiese erschienen. Die Mannschaft würdigte dies mit einem hart umkämpften 3:2-Sieg. Nach zweimaligem Rückstand wurde Servette Genf förmlich niedergerungen. Ein würdiger Rahmen für unsere prophetische Siegerehrung. Jan, es war mir eine Ehre. 3 Punkte und ein Pokal. Immer wieder gerne.
Erster Prophet der Saison 15/16: Martin Krieg
Martin Krieg traf ich schon im Sommer des Jahres. Das Protokoll der Siegerehrung ist hier zu finden.
Roter Prophet der Saison 15/16: Konstantin Bolay
Hoppla, die Siegerehrung von Konstantin Bolay steht noch aus. Wird sowieso höchste Zeit, dass ich ihn in einem der einschlägigen Stuttgarter Etablissements wieder treffe. Demnächst… versprochen… Ehrensache.
Abschließend noch ein Absatz in eigener Sache: Vor genau einem Jahr legten die Propheten der Liga eine halbjährige Sendepause ein. Dies geschah ohne jede Vorankündigung. Ein Unfall. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals für das Missgeschick entschuldigen. Soll nicht wieder vorkommen. Wird's auch nicht. Schließlich sind inzwischen die Sportskameraden Bernhard Ubbenhorst und Jo Schulze an Bord. Wir freuen uns schon darauf, die Plattform gemeinsam weiter zu entwickeln.