Zweitliga-Check, Teil 2

Bereit für die eine qualifizierte Prophezeiung der Zweiten-Liga-Saison? Fein! Am nächsten Freitag wird im Ruhrstadion die Saison eröffnet. Dann sollte die Prophezeiung auf der Plattform hinterlegt sein. Der zweite Teil des Zweitligachecks liefert letzte Erkenntnisse.


VfL Bochum

Erwartung:
Favorit der feinen Fußballautoren. Frank Goosen, Christoph Biermann, Ben Redelings - alles Bochumer.

Bester Name:
Thomas Eisfeld. Wie der Name sagt: ein kaltschnäuziger Torjäger

Trainer:
Der Gertjan - ist nicht mehr dran - jetzt sitzt dort Ismail - der Atalan - der wohl aus Lotte kam.

Stadion:
Ruhrstadion, die Siebziger-Jahre-Klassikversion eines ultraklassischen Fußballstadions

Traditionsfaktor:
Traditionell ein Geheimtipp zwischen Gelsenkirchen und Dortmund

Sohn der Stadt:
Bastian Pastewka

Totalobjektiver Check:
Die ehemalige graue Maus der Bundesliga landet dort, wo es noch tiefgrauemäusiger schimmert: im Zweitligamittelfeld. Oder knapp daneben.

Prophetische Gewissheit:
Die erste Trainerentlassung der Saison kann dem VfL keiner mehr nehmen.


Darmstadt 98

Erwartung:
Favorit aller Fußballromantiker. Trotz Abstieg ungebrochene Euphorie am Böllenfalltor.

Bester Name:
Orrin McKinze Gaines the second. Eure Hoheit, ich bin entzückt.

Trainer:
Lutscher Frings. Mit ihm verbunden: Die Hoffnung, dass Darmstadt auch spielerisch besser wird.

Stadion:
Stadion am Böllenfalltor, dort wo man die Siebziger Jahre noch riechen kann

Traditionsfaktor:
Intakt. Liegt aber mehr am Stadion als an den Erfolgen in der Vergangenheit.

Sohn der Stadt:
Bruno Labbadia

Totalobjektiver Check:
Klarer Aufsteiger. Mit Abstand. Wer’s nicht glaubt, darf gerne etwas anderes prophezeien.

Prophetische Gewissheit:
Großkreutz wird Publikumsliebling

 

Dynamo Dresden

Erwartung:
Favorit aller Auswärtsfahrer. Bei Dresden sind’s immer die meisten.

Bester Name:
Patrick Möschl, mehr Österreich geht nicht im einem Nachnamen.

Trainer:
Uwe Neuhaus, der Ost-Experte aus dem Pott

Stadion:
Das ehemalige Glücksgas-Stadion heißt jetzt DDV-Stadion

Traditionsfaktor:
Kaum zu überbieten. Zukunftsfaktor: Mal sehen.

Tochter und Sohn der Stadt:
Katja Kipping / Lutz Bachmann

Totalobjektiver Check:
Die Altklugen sagen: Zweite Saison nach dem Aufstieg - das könnte schwer werden

Prophetische Gewissheit:
Der Auswärtsblock wird voll werden. Und drumrum warten die Schutzmänner.

 

SpVgg Greuther Fürth

Erwartung:
Favorit aller Glückskinder und Playmobilisten

Bester Name:
Nik Omladic, der mit dem rundesten O der Liga

Trainer:
Janos Radocki. Gebürtiger Ungar. Hat fast seine gesamte Karriere im Nordschwaben und Franken verbracht.

Stadion:
Ronhof heißt das Stadion, egal wie es gerade getauft wurde.

Traditionsfaktor:
Können sich nur noch die Alten dran erinnern: Die SpVgg war als Deutscher Meister von 1914 satte 4 Jahre lang Meister.

Sohn der Stadt:
Jörg Jaksche

Totalobjektiver Check:
Der Zweitligarekordteilnehmer wird in dieser Saison seinen Rekordlauf nicht durch einen Bundesligaaufstieg in Gefahr bringen.

Prophetische Gewissheit:
Aus „Kleeeeeeblatt“ wird auch in diesem Jahr kein phonetisch schöner Sprechgesang werden

 

 

1. FC Heidenheim

Erwartung:
Favorit aller Taktikfans

Bester Name:
Marc Schnatterer, Fuß - Ball - Gott

Trainer:
Frank Schmidt. Kann sich nur selbst entlassen.

Stadion:
Voith Arena. Das höchst gelegenste Stadion Deutschland

Traditionsfaktor:
Unsichtbar beim 1.FC H von 2007.

Sohn der Stadt:
Horst Blankenburg (bester deutscher Verteidiger der 70er Jahre, prägte mit Cruyff die beste Ära von Ajax)

Totalobjektiver Check:
Taktisch wird Heidenheim wie imner bestens eingestellt sein. Die Neu-Verpflichtungen sind ebenfalls vielsprechend. Trotzdem wieder Mittelfeld.

Prophetische Gewissheit:
Die beste Stadionwurst des Landes wird auf der Gegengerade gereicht. Von der Wurstbude hat man immer noch die beste Aussicht aufs Spielfeld.


Arminia Bielefeld

Erwartung:
Favorit aller Unbeugsamen

Bester Name:
Keanu Gaude. Der Hawaiiianer in Ostwestfalen

Trainer:
Jeff Saibene. Alter Luxemburgischer Hochadel.

Stadion:
Alm. Eines der letzten innenstadtnahen Stadien des Landes

Traditionsfaktor:
Gehört nicht zum klassischen Kanon der Traditionsklubs. Aber außerhalb dessen mit der Tradition ganz vorne.

Sohn der Stadt:
Jochen Distelmeyer (Blumfeld)

Totalobjektiver Check:
Das legendäre 6:0 gegen Braunschweig zeigt die Richtung an.

Prophetische Gewissheit:
Auswärts wird Bielefeld wieder kein Publikumsmagnet werden.

 

Fortuna Düsseldorf

Erwartung:
Favorit aller Toten Hosen

Bester Name:
Julian Schauerte.

Trainer:
Friedhelm Funkel. So lange er noch auf einer Trainerbank sitzt, ist die Fußballwelt noch in Ordnung.

Stadion:
ESPRIT Arena. Ein Stadion wie eine Messehalle. Eignet sich bestens für jeden Grand Prix Eurovision

Traditionsfaktor:
Hoch - im völligen Gegensatz zum Messehallen-Stadion

Tochter der Stadt:
Heike Makatsch

Totalobjektiver Check:
Ungefähr auf Augenhöhe mit Bochum und Bielefeld.

Prophetische Gewissheit:
Bunte Stadionsitze sind doof.

 

FC St. Pauli

Erwartung:
Favorit aller Freibeuter und Gelegenheitspiraten

Bester Name:
Daniel Buballa

Trainer:
Olaf Janßen, der beste Kumpel vom großen Ewald

Stadion:
Millerntor. Das Stadion mit dem Roar.

Traditionsfaktor:
Keine. Der Mythos ist selbstgebastelt.

Söhne und Töchter der Stadt:
trinken Astra Bier

Totalobjektiver Check:
Pauli bleibt eine Wundertüte.

Prophetische Gewissheit:
Die Mannschaft wird wieder jeden Grashalm einzeln in den Dreck treten.

 

1. FC Nürnberg

Erwartung:
Favorit aller Altmeister

Bester Name:
Laszlo Sepsi

Trainer:
Michael Köllner. Natürlich kein Kölner.

Stadion:
Max-Morlock-Stadion. Das einzigartige Achteck mit den wippenden Tribünen und den langen Schlangen vor der Wurstbude

Traditionsfaktor:
Maximal. Frustration: mitunter auch maximal

Sohn der Stadt:
Markus Söder

Totalobjektiver Check:
Schwere Saison für Nürnberg. Mittelfeld zu wenig. Abstieg wäre Untergang. Aufstieg weit weg.

Prophetische Gewissheit:
Der Glubb is a Depp

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